1996 – Nr. 3

1996 – Nr. 3

 

Ein Neuanfang für große Ziele

FIS-B-Weltcup Nordische Kombination am 4. und 5. Januar 1997

Von Andreas Hille

Das erste Wochenende des neuen Jahres wird sicher volle Parkplätze in und um Mühlleithen sichern. Nicht nur, daß bei hoffentlich ordentlich Schnee viele aktive Skifahrer sich an den Liften und den gespurten Loipen tummeln: ein besonderes Ereignis steht ins Haus. Anziehungspunkt aus zweifacher Sicht wird die völlig umgebaute Vogtlandschanze sein. Nach nur sechsmonatiger Bauzeit wird die Schanze offiziell für den Winterbetrieb eingeweiht und das noch mit einem hochkarätigen Wettbewerb: der B-Weltcup in der Nordischen Kombination. Über 80 Aktive aus 15 Ländern werden um die begehrten Punkte für die Weltrangliste kämpfen. Der Sprungwettkampf am 4. Januar um 13.30 Uhr wird sicher der Höhepunkt des Wochenendes sein, bevor am darauffolgenden Sonntag um 10 Uhr der Beste des Vortages auf der Schanze seinen ersprungenen Vorsprung auf der 15-km Strecke gegen seine Konkurrenten verteidigen muß.

Die Vogtlandschanze ist seit 1971 unverändert geblieben, mit der rasanten Entwicklung des Skispringens, man denke nur an den V-Stil, konnte sie nicht Schritt halten. Die Sicherheitsvorschriften, insbesondere die Breite und das Profil des Aufsprunghanges entsprachen nicht mehr den Anforderungen. Das Zertifikat der FIS, sozusagen der TÜV für Sprungschanzen, war abgelaufen, ein neues auf die alte Schanze nicht zu kriegen. So machten sich die Umbauarbeiten erforderlich, bevor es im Vogtland ganz aus wäre mit internationalem Flair im Wintersport. Zudem bleibt die Schanze als einzige Trainingsschanze für die Sportler am Stützpunkt Klingenthal. Nun sind die Umbauarbeiten fast abgeschlossen und man wartet wieder auf das Signal »Schanze frei« für den ersten Springer! Welche Weite er dann beim ersten Sprung erreichen wird, weiß keiner vorher zu sagen. Die Schanze läßt jedoch mehr zu als vorher. Der alte Schanzenrekord wird nicht lange Bestand haben. Mit einem projektierten K-Punkt von 80 Metern sind so zehn Prozent noch einmal dazu zu rechnen, um die 90 Meter dürften erreichbar sein. Sehr wahrscheinlich ist auch, daß sich an diesem Wochenende ein Sportler einer anderen Nation als Deutschland, erstmals in die Rekordliste einschreiben lassen wird.

Noch ist die Schanze allerdings eine Baustelle und wenig kündet in der Öffentlichkeit von diesem Ereignis. Viele Skisportfreunde aus den Vereinen werden aktiv in der Vorbereitung und Durchführung mithelfen. Man will den Sportlern und Gästen ein echtes Erlebnis schaffen, um vor allem den Verantwortlichen der FIS zu zeigen: Klingenthal ist noch da und will wieder mitreden bei der Austragung von internationalen Veranstaltungen. Ein Weltcup im Langlauf wird mittelfristig wieder ins Auge gefaßt. Daß Klingenthal immer ein guter Veranstalter war, wissen viele, auch der Verantwortliche der FIS, der als technischer Delegierter hier sein wird. Reiner Eberlein aus Österreich hatte im Februar ’92 die gleiche Funktion, als beim »Alpencup« die Hatz um die Siegertrophäen begann. Daran erinnert man sich immer gern. Und, so hoffen viele, auch an den B-Weltcup 1997 der Nordisch Kombinierten.

Kulturbote 3 (1996)

 
Ein Baustein für die Aschbergschanze
Freie-Presse-Artikel vom Bausteine-Start, 16.04.1994
© Freie Presse

Ein Baustein für die Aschbergschanze

Im Jahre 1993 entstand im Handel- und Gewerbeverein die Idee der Bausteinespendenaktion, deren Erlös dem Wiederaufbau der Aschbergschanze zugute kommen sollte. 1994 wurde das Vorhaben im Gasthof Zwota von dem damaligen Vereinsvorsitzenden Bernhard Zöller und dem Geschaftsführer der Entwicklungsgesellschaft Klingenthal der Öffentlichkeit gemeinsam vorgestellt. In Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung des Wiederaufbaues der Aschbergschanze und der Stadt Klingenthal begann man bereits mit dem Verkauf. Die Zahl der Skeptiker war groß. Vielleicht war es deshalb zwischenzeitlich ruhig geworden um die schöne Idee der Baustein-Initiative.
Jetzt geht es erneut darum, die Aktion populär zu machen und möglichst zahlreich Spender zu finden, um das Wahrzeichen des Wintersport-Ortes Klingenthal zurückzuholen. Derlei Initiativen lassen die Hoffnung zu, daß Klingenthal seinen bereits errungenen Rang als Konkurrent unter den Wintersportorten wiedererlangen und ausbauen kann, denn entscheidend unter allen Faktoren sind die Menschen, die sich aktiv und energisch für die Belange ihrer Region engagieren.
Der Kauf eines solchen symbolischen Bausteines geschieht wie folgt. Zunächst wird ein Vertrag über den Erwerb abgeschlossen. Nach Zahlungseingang erhält der Spender dann eine Urkunde sowie eine Spendenquittung, die selbstverständlich steuerlich geltend gemacht werden kann. Die Urkunden gibt es für die Werte fünzig, ein-, zwei-, und fünfhundert sowie eintausend DM.
Interessenten wenden sich an den »Förderverein Wiederaufbau Aschbergschanze«, Klingenthal, Schloßstraße 3a; zwischen 9 und 18 Uhr jeweils dienstags oder donnerstags (Telefon: 037467-64822, Fax: 64825) oder an das Fremdenverkehrsamt in Klingenthal, in der Schloßstraße 3.

© AL Kulturbote 3 (1996)

 

Schneeschuhsport in alter Zeit

„Wenn mer emol zerückdenkn, wie mir Kinner frieher Schneeschuh gfahrn sei, do kah mr sich bluß wonnern, es mr net Hals on Baa gbrochn hot.“ So beginnt der Beitrag in Mundart nach einer Vorlage von Bruno Leonhardt (Klingenthal); mit einer historischen Abbildung einer von Teilnehmern eines Skikjöring-Wettbewerbs.
Kulturbote 3 (1996)
 

70 Jahre Naturfreundehaus „Friedenshöhe“

Am 6. August 1926 wurde die Grundsteinlegung für den Neubau des Naturfreundehauses „Friedenshöhe“ vollzogen. Nur 68 Tage dauerte der Bau. Am 15. Oktober 1926 wurde das Haus eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Begonnen aber hatte alles schon 30 Jahre früher. Siegfried Busse gibt einen Einblick in die Geschichte der „Friedenshöhe“ anlässlich des 70. Jahrestages der Errichtung.
Kulturbote 3 (1996)
 

Besucherbergwerk „Grube Tannenberg“

Von Steffen Gerisch

Geht man vom Parkplatz Mühlleithen aus den naturkundlich-geologischen Lehrpfad „Rund um den Kiel“ in Richtung Schneckenstein entlang, so kommt man an tiefe, durch Zäune abgesicherte Löcher. Diese Löcher sind die sogenannten „Pingen“. Sie sind die ältesten Zeitzeugen vom frühen Beginn des Bergbaues in unserer Region, die auf das 15./16. Jahrhundert zurückzuführen sind. Durch Feuersetzen wurde das erzhaltige Gestein aufgelockert und selektiv abgebaut. Bei diesem Abbauverfahren entstanden unregelmäßige, begrenzte Hohlräume, die in der Regel nicht verfüllt wurden und nach geraumer Zeit zu Bruch gingen. An der Tagesoberfläche traten dann diese sogenannten Pingen in Erscheinung. Von dieser Stelle zweigt dann ein kleiner unscheinbarer Wanderweg rechts ab und führt direkt zur „Grube Tannenberg“, heute das Besucherbergwerk. Nachdem sie etwa 30 Jahre lang still lag, wurde 1992 die Idee geboren, ein Besucherbergwerk aufzubauen.
Am 2. Oktober 1996 war dann die offizielle Eröffnung der Grube als Besucherbergwerk. Hier bietet sich Untertage eine faszinierende Bergkulisse und ein ca. 70 Meter tiefer blaugrüner See, der vom einfallenden Tageslicht ausgeleuchtet wird. Desweiteren wird hier die Entwicklung vom Altbergbau zum Neuzeitbergbau dargestellt. Einzigartig an dieser Grube ist, daß hier die Kontaktzone zwischen dem Schieferund Granitgebirge gezeigt werden kann. Immerhin anderthalb Kilometer legt man während der Besichtigung zurück, wobei man sich bis zu 80 Meter tief unter der Erdoberfläche befindet Der Bergbau ist von allen Industriezweigen der älteste und für unsere Region typisch. Ein letztmaliges Aufflammen erlebte er bei uns nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Mit Schürfen und Schürfschächten wurde das Gebiet rund um den Schneckenstein auf Erz erkundet. Bis Ende der fünfziger Jahre wurden über sechs große Schächte angelegt, wobei man das Erz bis zu einer Tiefe von 1000 Metern förderte. In dieser Hochzeit des Bergbaues waren zeitweise bis zu 6000 Menschen im Schneckensteiner Gebiet beschäftigt. Einer dieser Schächte war die „Grube Tannenberg“. Hier wurde von 1954 bis 1964 das Zinnerz abgebaut und man gewann ungefähr 1700 Tonnen Zinn aus dieser Grube.

Kulturbote 3 (1996)

 

Geschichten und Gedichte

Weihnachten im Walde, Hans Wild, Gedicht

Der Rauchmah, Rudolf Poller, Gedicht, Mundart

„Mienel, huck auf!“, Hans Wild, Gedicht, Mundart

Die Puppenmutter, Hans Wild, Erzählung, Mundart

De kaputte Geig, Martha Degodowitz, Erzählung, Mundart

Die neie Sapper, Hans Wild, Erzählung, Mundart

Rupperichsorng, Martha Degodowitz, Gedicht, Mundart

Kulturbote 3 (1996)

 

Vom Holzweibel

Ein Beitrag über die Sagengestalt des Holzweibels, auch Bergweibel oder Moosweibel genannt, aus den vogtländischen Wäldern.
Kulturbote 3 (1996)
 

Das große Jahr des Stadtorchesters Klingenthal

1996 feierte das Stadtorchester Klingenthal sein 130-jähriges Jubiläum. Ein Bericht vom Festjahr und seinen Höhepunkten für den Musikverein und seine Freunde.
Kulturbote 3 (1996)
 
Musikalische Abende auf dem Aschberg
Historische Aufnahme der Schönen Aussicht
© Klingenthal Magazin

Musikalische Abende auf dem Aschberg

Das Berggasthaus Schöne Aussicht wurde 1995 renoviert und als Gasthaus wieder eröffnet. In der Zeit dieses Neubeginns macht das Haus mit musikalischen Hutzenabenden auf sich aufmerksam.
Kulturbote 3 (1996)

 

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ISSN 1437-336X
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