Versuchsaufbau für die virtuellen Beurteilungen
© Wühle/Merchel/Altinsoy, AVR-Mi 2025
Auditive Virtuelle Realität als Werkzeug zur Beurteilung der Klangeigenschaften von Musikinstrumenten
I-Ma-Tech-Projekt: „AVR-Mi: Auditive Virtuelle Realität als Werkzeug zur Beurteilung der Klangeigenschaften von Musikinstrumenten“Autor: Tom Wühle, Professur für Akustik und Haptik, TU Dresden
Die Beurteilung der Klangeigenschaften von Musikinstrumenten ist für den Musikinstrumentenbau von großer Bedeutung. Sie spielt eine wichtige Rolle bei vielen Prozessen wie zum Beispiel der Vermarktung der Instrumente oder dem Zielklangdesign. Während zur Durchführung von Klangbeurteilungen meist Vor-Ort-Tests bevorzugt werden, ist die Umsetzung solcher Vor-Ort-Tests in manchen Situationen jedoch nicht oder nicht unmittelbar möglich. Man denke zum Beispiel an den wichtigen ersten Schritt der Gewinnung neuer Kunden, die oft national bzw. international gestreut sind. Ein möglicher Lösungsansatz ist hier die Nutzung auditiver virtueller Realität.
Übergreifendes Ziel des Projekts AVR-Mi war es, die Handwerksbetriebe im Musikinstrumentenbau in die Lage zu versetzen, Techniken der auditiven virtuellen Realität zu erschließen und gezielt zur Etablierung von virtuellen Produktvermarktungs- oder Produktentwicklungsprozessen nutzen zu können. Konkret sollte dafür untersucht werden, inwiefern die Beurteilung der Klangeigenschaften von Musikinstrumenten mit Hilfe von Techniken der auditiven virtuellen Realität in virtuelle Szenarien überführt werden kann. Dabei stand die Verwendung kopfhörerbasierter Verfahren im Vordergrund.
Im Rahmen von Spiel- und Hörtests mit Musikern wurde am Beispiel Gitarre untersucht, inwiefern es möglich ist auditive virtuelle Realitäten realitätsnah genug zu gestalten, um eine verlässliche und reproduzierbare Beurteilung der Klangeigenschaften von Musikinstrumenten zu erreichen. Ebenfalls wurde der Einfluss der Komplexität der virtualisierten auditiven Szene auf die erreichbare Realitätsnähe betrachtet.
Als ausgewählte Ergebnisse wurden dabei neue Erkenntnisse zum Vergleich von Hör- und Spieltest erlangt. Darüber hinaus wurden neue Erkenntnisse darüber gewonnen, welche Realitätsnähe bei der virtuellen Beurteilung in Abhängigkeit von der Methode zur Erzeugung der jeweiligen auditiven virtuellen Realität erreicht werden kann. Weiterhin wurden neue Erkenntnisse zur Rolle der Kopfhörerentzerrung bei der Erzeugung der auditiven virtuellen Realität gewonnen. Schließlich liegen Empfehlungen vor, welche Methoden zur Erzeugung der auditiven virtuellen Realität für bestimmte Anforderungsprofile der virtuellen Klangbeurteilung geeignet sind.
Das Projekt AVR-Mi wurde an der Technischen Universität Dresden durch die Professur für Akustik und Haptik durchgeführt. Die Durchführung erfolgte im Kontext des Bündnis I-Ma-Tech, das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt im Rahmen der Initiative WIR! – Wandel durch Innovation in der Region gefördert wird.
Eine Zusammenfassung des Projektes findet sich auf der
> I-Ma-Tech-Homepage unter Abschlussbericht.
|
URL:
|
http:///index.php?CID=335&RID=1335
|
|
Titel:
|
Auditive Virtuelle Realität als Werkzeug zur Beurteilung der Klangeigenschaften von Musikinstrumenten |
|
Druckdatum:
|
15.11.2025
|