Im Synchronschritt für den sicheren Untergrund
Das „Tretkommando“
© VSC Klingenthal

Im Synchronschritt für den sicheren Untergrund

Klingenthal, 09.11.2013. In voller Montur stehen die Erlbacher, Schönecker und Klingenthaler Alpinen mit mehr als 30 Mann im Schanzenhang in der Vogtland Arena. Mal in einer sauberen Linie, mal in einer Diagonale, mal in Pyramidenform. Schritt für Schritt arbeiten sie sich den Hang hinauf oder hinab, nur Minuten bevor die nächsten Skispringer ins Tal fliegen.
Doch hier wird nicht etwa ein neuer Trendsport präsentiert oder Anfängern der sichere Abstieg auf Ski gelernt. Viel mehr sorgen die durchaus erfahrenen alpinen Skifahrer aus befreundeten Vereinen für den sicheren Stand der besten Skispringer der Welt. Das so genannte „Tretkommando“ ist für den letzten Feinschliff bei der Schanzenpräparierung zuständig, tritt mit Ski den Schnee auf dem Lande- und Auslaufhang der modernen Großschanze fest.
“Das ist ein extrem empfindlicher Bereich beim Skispringen und sehr wichtig für die Sicherheit der Athleten“, erläutert Marcus Stark, als Vizepräsident des VSC Klingenthal auch für die alpine Abteilung zuständig. „Wenn der Schneeuntergrund nicht wirklich fest und stabil ist, wird eine sichere Landung gerade bei weiten Sprüngen nahezu unmöglich. Ein Ski könnte hängen bleiben und zu schweren Stürzen und Verletzungen führen. Gerade bei Schneefall während eines Wettkampfes hat das Tretkommando deshalb ziemlich viel zu tun.“
Auch das „Ästlestecken“ zählt zu den Aufgaben des Tretkommandos: Kleine Tannenzweige in sauberer Linie markieren die Orientierungsweiten im Hang, den K-Punkt bei 125 Metern und die Hillsize bei 140 Metern.
Auch im Anlaufbereich sind die Ehrenamtlichen zu finden, wenn auch natürlich ohne Ski. Mit Laubbläsern bereiten sie den Skispringern einen optimalen Anlauf, blasen Schneeflocken oder Schmutz  aus der Spur.
Norbert Dick vom WSC Erlbach: „Im Normalfall werden wir vom VSC an Wettkampftagen morgens mit dem Bus abgeholt. Vor Ort an der Schanze gibt es dann eine kurze Abstimmung mit dem Schanzenchef. Idealerweise müssen wir vor dem Wettkampf einmal in den Hang. Richtig stressig wird es bei Neuschnee. Da hatten wir auch schon bis zu acht Einsätze während eines Wettkampfes.“ Zwischen den Einsätzen warten die „Treter“ am Schanzenauslauf, helfen bei Stürzen auch schon mal den Athleten. „Die Weltcups in Klingenthal sind die Highlights schlechthin im Vogtland. Wir sind stolz darauf, hier mithelfen zu können und haben auch mit den Alpinen aus den anderen Vereinen sehr viel Spaß“, ergänzt Norbert Dick.
„Ein regulärer Winter-Wettkampf wäre ohne das Tretkommando schwer vorstellbar“, schätzt Marcus Stark ein. „Natürlich wird das Gros der Hangpräparierung mit schwerem Gerät umgesetzt. Aber gerade der Feinschliff ist entscheidend. Wir sind froh, dass wir diese engagierten Ehrenamtler an unserer Seite wissen.“
Und damit auch zum Weltcup-Auftakt (22.–24.11.2013) in Klingenthal alles bestens präpariert ist, dürfen sich die Zuschauer einmal mehr auf Synchron-Skiläufer im Schanzenhang freuen.

© VSC Klingenthal, Online Magazin (2013) Skispringen

 

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ISSN 1437-336X
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