1998 – Nr. 10

1998 – Nr. 10

 

Inhalt Nr. 10

Sachsens größter Skiverein
150 Jahre Fahrpost
Ein Zeichen des Mitgefühls
Der Zeitungsjunge
Cooperation
35 Jahre Duo »Wilfried & Harry«
Eine bemerkenswerte Einschätzung
Die Uhren gehen anders
Musikwönkl
Ond wie mr sei, su bleibn mr halt
Hamkranket: Max Schmerler
Haamet-Lied
Willkommen in Klingenthal & Zwota
Erdbebengefährdung in unserer Region
Glasmacherei in den klingenden Tälern
Wandern: Rund um Klingenthal
… im Herzen der Musikstadt
Heim. Heilpflanzen u. ihre Anwendung: Die Gemeine Schafgarbe
Der Naturpark »Erzgebirge/Vogtland«
Augen offen halten
Dr Dokter Eisenbarth
Kennen Sie noch …
und der Programmkalender für die Orte Klingenthal & Zwota
 
Wilfried & Harry
Akkordeon-Duo Wilfried Glaß und Harry Schneidenbach
© Autogrammkarten-Foto

Wilfried & Harry

Wilfried Glaß zum Ju­biläum des Akkordeon­duos »Wilfried & Harry«

35 Jahre Duo »Wilfried & Harry«

Das Akkordeon-Duo »Wilfried und Harry« aus Klingenthal hatte seinen ersten Auftritt beim »Fest am Dreiländereck« am 25. Mai 1964 in Zittau. Zu dieser Zeit leisteten Harry Schneidenbach und ich gemeinsam unseren Wehrdienst ab. Es folgten viele Auftritte innerhalb der DDR.
Während wir lange Jahre in der Tanzformation »Melodie-Rhythmiker« spielten, wurden immer pro Abend zwei Showeinlagen, meistens á drei Titel, als Akkordeon-Duo eingebracht – stets mit großem Erfolg!
Auf der Leipziger Frühjahrsmesse und der Herbstmesse waren wir viele Jahre zu Gast. Nach der Wende konnten wir unsere Auftritte auch bis in die alten Bundesländer ausdehnen. So waren wir zur Eröffnung der Frankfurter Musikmesse 1990 dabei. Es folgten zahlreiche Auftritte, beispielsweise in Waldkraiburg, der Veranstaltung »Hofer Hutznstubn«, bei der Main-Franken-Messe, in Bad Mergentheim zu Aufnahmen des Süddeutschen Rundfunks oder beim Studiofest des Bayerischen Rundfunks in Nürnberg mit Aufnahmen. Am 4. Juli 1993 belegten wir den 3. Platz in der »Volkstümlichen Hitparade« von Radio Euroherz.
Inzwischen ist das Duo auch auf vielen Tonträgern zu hören, wobei speziell die MC-CD »Drunter und Drüber« genannt werden soll. Diese CD läuft deutschlandweit recht gut. Auf ihr sind auch eigene Kompositionen, wie »Musikantengaudi«, »Im Wiesengrund« oder »Durchs Zwotatal« zu hören. Neue Titel sind schon geschrieben bzw. in Vorbereitung. Das größte Hindernis sind dabei immer die  Finanzen, denn es kostet schon eine Menge Geld, eine CD zu produzieren. Bis jetzt haben wir dabei alle Kosten selbst getragen.
Zu Beginn erhielten wir von unserem Betrieb, den Klingenthaler Harmonikawerken zwei »Stella«-Akkordeons. Da wir beide aber Akkordeonbauer und -reinstimmer sind, haben wir unsere Showinstumente später auch selbst gebaut. Dafür durften wir uns im Betrieb Baugruppen kaufen! Die Instrumente, auf denen wir zur Zeit spielen, gibt es in dieser Ausführung jeweils nur einmal. Sie wurden mit Midi-Technik und Mikrofon ausgestattet. Es sind damit absolute Spitzeninstrumente, mit spezieller, selbst vorgenommener Stimmung.
Wir haben an unserer Musik große Freude und hoffen, auch die Leute, die uns hören und unsere Tonträger kaufen.

Kulturbote 10 (1998)
 

Wettbewerbe in hohem Ansehen

Owen Murray, Professor der Royal Academy of Music London über den Internationalen Akkordeonwettbewerb Klingenthal

»Der Solistenausscheid in Klingenthal ist der künstlerisch bedeutendste Leistungsvergleich, den es gegenwärtig auf dem Gebiet der Akkordeonmusik gibt.« Diesen Standpunkt vertrat Professor Lech Puchnowski (Polen) bereits im Jahre 1973. Er ist schon seit 1963 Mitglied der internationalen Jury des Klingenthaler Wettbewerbs und war auch diesmal wieder hier zu Gast. Daß sich an der hohen Meinung, die die Fachwelt unserem Internationalen Ausscheid zuteil werden läßt, über die Jahre nichts zum Nachteil geändert hat, beweist zum einen der heuer gegründete Freundeskreis des Wettbewerbs, aber auch der im Folgenden abgedruckte Brief von Professor Owen Murray. Er ist Lehrstuhlleiter an der Königlichen Musikakademie London und war 1998 Jurymitglied und erstmals in Klingenthal dabei. Auch er trat dem auf Anregung von Prof. Elsbeth Moser (Schweiz) hin gegründeten Freundeskreis bei, dem die Juroren des diesjährigen Wettbewerbs aus dreizehn Ländern angehören. Besonders aufgrund der von den Veranstaltern betonten finanziellen Bedenken wurde der Kreis während der Juryabschlußberatung gebildet.

Liebe Freunde!
Mein Besuch in Klingenthal war eines der eindrucksvollsten Ereignisse in meinem Leben. Hier bei Ihnen auf diesem Festival herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, die die Studenten und Lehrer aus vielen Ländern zur Zusammenarbeit und zur Anerkennung der individuellen Fähigkeiten des anderen inspiriert.
Die Gespräche, der Gedankenaustausch, das Gewinnen neuer Freunde, die Workshops und natürlich die Wettbewerbe selbst, sie alle sind lebensnotwendig für die kontinuierliche Entwicklung des Akkordeons und seiner Musik.
Diese Veranstaltung hat mir gezeigt, daß ein Wettbewerb stattfinden kann, ohne daß man sich gegenseitig bekämpft, wie das in verwerflicher Weise auf vielen anderen Musikwettbewerben in der Welt geschieht.
Klingenthal ist ein Fest der jungen Akkordeonisten und ihres musikalischen Talentes – ein Platz, an den Menschen kommen, um ein Musikfest zu feiern, um mit all ihrem Können die Menschheit zu erfreuen.
Das Organisationskomitee und alle Einwohner Klingenthals können sich glücklich schätzen, daß sie den Akkordeonisten der ganzen Welt dieses ganz besondere Erlebnis bescheren.
Ich sehe dem nächsten Jahr schon jetzt mit großen Erwartungen entgegen.

Mit besten Wünschen
Prof. Owen Murray

Royal Academy of Music London

Kulturbote 10 (1998) > Akkordeonwetbewerb
 

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Klingenthal Magazin
ISSN 1437-336X
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